Mobilitätstag der Nationalen Agentur beim BiBB 2018 an unserer Schule!

26.04.2018 - Europa

Der Nationalen Agentur beim BIBB ist es ein wichtiges Anliegen, von Erasmus+-Stipendiatinnen und Stipendiaten zu erfahren, welche Erfahrungen sie während ihres Auslandsaufenthaltes gemacht haben. Wie hat der Auslandsaufenthalt sie verändert? Wo lagen die Herausforderungen und wie kann das Programm Erasmus+ verbessert werden, damit noch mehr junge Menschen von einem Auslandspraktikum während ihrer Ausbildung profitieren? Um dies zu erfahren, hat die NA beim BIBB auch im Jahr 2018 wieder zum Mobilitätstag eingeladen. Regionaler Schwerpunkt der Veranstaltung war dieses Mal das Bundesland Nordrhein-Westfalen.

Ca. 100 Auszubildende aus NRW folgten der Einladung und trafen sich am 18. April bei strahlendem Sonnenschein am Adolf-Kolping-Berufskolleg in Kerpen-Horrem. Unser Berufskolleg entsendet bereits seit 18 Jahren Schüler/-innen in europäische Auslandspraktika, um die persönliche Entwicklung und die beruflichen Perspektiven der jungen Menschen zu fördern. Für dieses Engagement und die qualitativ hochwertige Arbeit bei der fortschreitenden Internationalisierung wurden wir 2017 von der Bezirksregierung Köln zertifiziert. Unsere Schule bot somit genau den richtigen Ort für einen Mobilitätstag, der zum einen aufzeigen sollte, wie international die Berufsbildung in NRW bereits ist und zum anderen neue Impulse für mehr internationale Mobilität in der Zukunft setzten sollte.

Kooperationspartner der Nationalen Agentur beim BIBB war dieses Jahr das Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, das das Engagement der Berufskollegs und Bezirksregierungen mit einer politischen Initiative unterstützt. So hat es 2017 einen Erlass zur „Zertifizierung der Berufskollegs für ihre Aktivitäten zur internationalen Zusammenarbeit in der europäischen Berufsbildung“ aufgesetzt, um internationale Mobilität und Internationalisierung an den Berufskollegs strategisch zu verankern. Schulen, die 10 Prozent ihrer Schüler/-innen einen Auslandsaufenthalt ermöglichen und darüber hinaus curriculare und strategische Maßnahmen zur fortschreitenden Internationalisierung umsetzen, erhalten eine entsprechende Zertifizierung. Durch diese Verknüpfung von qualitativen und quantitativen Maßnahmen leistet NRW einen innovativen Beitrag zur Internationalisierung der Berufsbildung und nimmt damit auch eine Vorreiterrolle ein.

Am Vormittag tauschten sich die Auszubildenden untereinander zu ihren Auslandserfahrungen aus und formulierten Botschaften für mehr internationale Mobilität in der Berufsausbildung. Erst nach der Mittagspause begann der öffentliche Part der Veranstaltung mit Gästen aus Politik, Bildung und Wirtschaft, die angereist waren, um von den Berichten und Botschaften zu hören. Die Fernsehjournalistin Brigitte Büscher moderierte durch diesen öffentlichen Part der Veranstaltung, der von Richard Stigulinszky, dem Leitenden Ministerialrat im Ministerium für Schule und Bildung NRW eröffnet wurde. Er hob das Engagement der Schulen und Betriebe in NRW für internationale Mobilität hervor und betonte, dass es eine Bereicherung sei, an diesem Tag von den Erfahrungen und Botschaften der Auszubildenden zu hören.

Als Leiter der Nationalen Agentur beim BIBB begrüßte auch Herr Fahle die anwesenden Auszubildenden. Mit Blick auf die neue Programmgeneration, so betonte er, ginge es für die NA beim BIBB besonders darum, aus den Erfahrungen und Botschaften zu lernen: Wie geht es weiter mit Erasmus+? Was soll besser werden? Er betonte auch, dass das Engagement der Schulen und Bezirksregierungen ein wichtiger Faktor sein, um die Ziele der 10%-Strategie zu erreichen. „Wir setzten auf Sie“ war seine Grußbotschaft an die anwesenden Vertreter/-innen von Schulen und Bezirksregierungen in NRW.

Die Regierungspräsidentin Regina Walsken forderte in ihrem Grußwort die Auszubildenden dazu auf, von ihren Erfahrungen zu berichten. Sie betonte, wie wertvoll ein Auslandsaufenthalt während der Berufsausbildung sind: „Sie nehmen Barrieren weg und tragen dazu bei, dass der europäische Gedanke gelebt wird.“ Als Präsidentin des Regierungsbezirks Köln hob sie zudem das hohe Engagement der Schulen in diesem Bezirk hervor, indem 80% der Schulen Auslandsaufenthalte anbieten würden: „Wir können international“ hielt sie dazu fest.

Ebenso richtet der stellvertretende Landrat Bernhard Ripp Grußworte an die Auszubildenden und das geladene Publikum. Er betonte die Bedeutung des Programm Erasmus+ und lobte zudem das Adolf-Kolping-Berufskolleg als herausragenden Akteur bei der Internationalisierung der Berufsbildung.

Im Anschluss folgte die Präsentation der Ergebnisse unter der Moderation von Frau Büscher. Die jungen Leute berichteten von ganz unterschiedlichen Erfahrungen, die im Ausland gemacht wurden, auffallend war aber das positive Feedback: Die überwiegende Mehrheit hielt fest, dass es eine tolle Erfahrung gewesen sei und sie erneut ins Ausland gehen würden. Mit Blick auf die Frage „Wie habe ich mich verändert?“ und „Was hat mir das Auslandspraktikum gebracht“ wurden vor allem die deutlich verbesserten Sprachkompetenzen sowie die persönliche Entwicklung von den Auszubildenden in den Mittelpunkt gerückt. Selbständigkeit, Selbstbewusstsein und die Fähigkeit zur Selbstplanung seien gestärkt worden. So berichtete ein Auszubildender: „Ich weiß jetzt besser im Leben, was ich will.“ In Erinnerung bleiben dem Publikum sicherlich auch auch persönliche Geschichten der jungen Leute, in denen sie in der fremden Arbeitssituation Mut, Ausdauer und Flexibilität beweisen mussten.

Auch auf der fachlichen Ebene gingen die Auszubildenden mit einem Mehrwert aus dem Ausland zurück. Durch den Arbeitseinsatz in einer anderen Umgebung seien je nach Ausbildungsberuf neue Fachkenntnisse hinzugewonnen worden. Viele berichteten zudem von einer gestärkten Motivation für die Arbeit im heimischen Betrieb und davon, dass sie nun viele vertraute Dinge mehr zu schätzen wüssten.
Es folgten die Botschaften der Auszubildenden, die sich an verschiedene Zielgruppen richteten und die internationale Mobilität in der Berufsausbildung stärken sollten:
… an Auszubildende:

Habt keine Angst, sondern traut euch und macht mit!
Nutzt die Chance und knüpft internationale Kontakte
Informiert euch frühzeitig, wenn ihr mit Erasmus+ ins Ausland möchtet
… an Ausbildungsbetriebe:
Lasst die Azubis ins Ausland gehen! Sie kommen mit neuen Kompetenzen und mehr Motivation für die Arbeit zurück! Auch ihr profitiert von internationaler Mobilität, denn Auslandsaufenthalte fördern eure internationalen Beziehungen und machen euer Ausbildungsangebot attraktiv
… an Berufsschulen:
Danke an unsere Lehrer/-innen für die gute Organisation der Auslandsaufenthalte!
Macht bessere Werbung für die Möglichkeit, ins Ausland gehen zu können!
Geht auf die Betriebe zu und verbessert die Zusammenarbeit für mehr Auslandsaufenthalte in der Berufsausbildung!
… an Erasmus+ und die Politik:
Danke! Es war eine tolle Erfahrung, mit Erasmus+ im Ausland gewesen zu sein! Wir würden es wieder tun!
Wendet euch stärker an Betriebe und informiert sie besser, damit mehr Auszubildende ins Ausland gehen können.
Macht auch internationale Mobilität über die Grenzen Europas hinaus möglich!
Erhöht die finanzielle Förderung und sorgt für eine bessere Verteilung der Gelder, damit sich mehr Auszubildende den Auslandsaufenthalt leisten können!

Schulleiter Michael Helleberg ergriff abschließend das Wort und betonte noch einmal die herausragende Stellung der Internationalisierung der Berufsbildung am Adolf-Kolping-Berufskolleg und seine großen Wertschätzung und Begeisterung für die vielen jungen Menschen, die diesen großartigen Schritt eines Auslandspraktikums so erfolgreich wagen und meistern.
Eine insgesamt hochkarätige und ebenso aufschlussreiche Veranstaltung am Adolf-Kolping-Berufskolleg.

und hier noch der Bericht über den Tag auf der Seite der Nationalen Agentur!